Energiewende & Klimaschutz zu langsam?
Vor einem überschaubaren Kreis von Teilnehmern aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach stellte der Vorstand des Vereins sein abgelaufenes Jahr 2017 und die Pläne für die Zukunft vor.
Doch vorher gab es deutliche Grußworte von politischen bzw- Vereinsvertretern.
Thomas Schneider (1. Bürgermeister Röttenbach und Landtagskandidat der Freien Wähler) betonte, dass die politische Umsetzung der Energiewende "zu träge" verläuft, für Wolfgang Scharpff (2. Bürgermeister Schwanstetten/B90-Grüne) sind die Bürger und die "niedrige Politik" weiter als der Bund und für Roland Wolkersdorfer/ÖDP-Landtagskandidat müsste die Energiewende längst "Chefsache" mit oberster Priorität haben. Denn bereits am 28. März 2018 haben wir unser CO2-Jahresbudget erschöpft, d.h. wir leben ab diesem Zeitpunkt auf Kosten unserer Kinder und Enkel. Für Martin Sauer (SPD-Schwabach) und Helmut Johach (Die Linke) betonten, wie wichtig daher die Arbeit dieses Vereins ist.
80 "Einsätze" für Energiewende & Klimaschutz
Die zahlreichen Aktionen, Gespräche, Diskussionen, Treffen und Tagungen wurden dann vom 1. Vorsitzenden Werner Emmer vorgestellt. Das Jahr 2017 begann mit den Neujahrsempfängen bei Parteien, wo die Vereinsvertreter auch immer an die Jahrhundertaufgabe Energiewende erinnern. Die regelmäßigen Energiewende-Stammtische am 1. Donnerstag im Monat haben sich in 2017 weiter gut etabliert. Die Bürger schätzen die kostenlosen Beratungen und erhalten unabhängige Informationen zu ihrer persönlichen Energiewende. Als besonders erfolgreich schilderte Emmer die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Büchenbach. Das neu entwickelte Baugebiet auf der Konversionsfläche der "Alten Brennerei" begleitete der Verein ehrenamtlich zusammen mit dem geplanten Projekt-Partner "Naturstrom AG". Am Ende stand dann ein CO2-freies/armes Baugebiet ohne Öl- und Gasheizungen. Ein vorher geplantes Nahwärmenetz auf Basis erneuerbarer Energien wurde verworfen, weil es sich aufgrund immer niedrigeren Energiebedarfs der Gebäude und hoher Leitungsverluste nicht mehr rechnete.
Wie jetzt jeder einzelne Kaufinteressent seine Wärmeversorgung dennoch umsetzen könnte, stellte Vorstandsmitglied Hermann Lorenz zu Beginn dieses Jahres vor den ersten Bauherren vor. Sie waren sehr überrascht, dass durch effiziente, nachhaltige Bauweise und intelligenter Technik persönlicher Klimaschutz kostengünstig realisierbar ist. Diese höchst interessanten Konzepte dürften sicher auch in anderen Kommunen umsetzbar sein.
Aufbruch 2018
Trotz widriger (politischer) Umstände – Energiewende und Klimaschutz wird aus Sicht des Vereins im "GroKo"-Koalitionsvertrag unzureichend forciert – geht der lokale Verein in 2018 weiter in die Offensive um Bürger und Politik auf die Chancen der Energiewende hinzuweisen.
Die Versammlung genehmigte die Eröffnung eines Büros in der Kreisstadt Roth – als Untermieter beim "Bund Naturschutz" in Roth, Traubengasse 13.
Die Zustimmung gaben die Mitglieder auch zum landkreisweiten "Synergie & Energiesparfestival" in Kammerstein, das der Verein – angeregt durch das LfU (Landesamt für Umwelt) - am 16. September 2018 veranstaltet. Dort soll sehr unterhaltsam die Machbarkeit der Energiewende als Fest für Jung & Alt dargestellt werden. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits auf Hochtouren.
Nach der Vorstellung eines intakten Kassenberichts und der Entlastung des Vorstandes wurde abschließend ein Auftrag zur Anpassung der Satzung erteilt.
Ziel dabei ist, die Arbeit des Vereins noch effektiver zu gestalten.
Leider gelang es noch nicht, die vakante Position des Schriftführers zu besetzen. Werner Emmer dankte der bisherigen Schriftführerin Dr. Katja Rösch für die geleistete Arbeit.