100% erneuerbar bis 2030
Mit Schwung wollte der im Jahr 2010 gegründete Energiewende-Verein „Energiebündel Roth-Schwabach e.V.“ in das Jahr 2020 starten – doch dann kam alles anders.Corona und seine Folgen und Maßnahmen legten viele Aktivitäten lahm. Trotzdem kann sich die Bilanz des Vereins sehen lassen:
ABSI-Solarkongress in Roding mit Hubert Aiwanger
Am 7./8. Februar 2020 fand in Roding der 27. Kongress der "Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Solarinitiativen" (ABSI) statt, den der Verein als Sponsor und Aussteller mitgestaltete und bei dem auch der bayerische Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger zeitweise anwesend war. Um Schwung in die Klima- und Energiewendepolitik zu bringen, wurde im Kreis von knapp 200 Teilnehmern u.a. die "solare Baupflicht" vorgestellt, welche bereits in der Stadt Amberg erstmalig in Bayern im Dez. 2019 beschlossen wurde. Der stellvertretende Vereinsvorstand Hermann Lorenz drängte bei Minister Aiwanger auf eine bayernweite Einführung und übergab ihm einen Projektvorschlag zum Thema "Agro-PV". Unterstützt wurde die Forderung zum beschleunigten Ausbau von Solar- und Windenergie auch vom Vorstandsvorsitzenden der N-ERGIE AG/Nürnberg Josef Hasler, der im eigenen Hause für die schnelle, lokale Energieerzeugung statt überdimensionierte Stromtrassen eintritt.
Erfolgreiche Live-TV-Übertragungen von Bürgerprotesten
Weil das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) vor einer Novellierung stand, wurde noch vor der Sommerpause am 23. Juni 2020 für die lokale Energiewende auf dem Marktplatz der Kreisstadt Roth zum Protest aufgerufen. Mit Unterstützung des Filmemachers Frank Farenski/Berlin forderten die Demonstationsteilnehmer von den eingeladenen Bundestagsabgeordneten Lisa Badum (B90/Grüne) und Carsten Träger (SPD), dass das neue EEG-Gesetz der Eigenstromnutzung keinen Riegel vorschiebt und eine bürgerfreundliche und lokale Energiewende möglich bleibt. Dabei wurde auch Ralph Edelhäußer (1. Bürgermeister in Roth) aufgefordert, den lokalen Solarenergieausbau vehement voranzutreiben.
Dass die verstärkte lokale Energieerzeugung den Aus-/Neubau von teuren Stromtrassen (wie der P53-Trasse) überflüssig machen kann, wurde auch am 24. Mai in Büchenbach und am 24. Juni in Gustenfelden bei Schwabach eindrucksvoll unterstrichen (siehe auch Videos auf der Homepage).
Die bundesweiten (Straßen-)Proteste und zahlreichen Einwände verschiedenster Organisationen zeigten durchaus Wirkung, da zumindest einige Forderungen bei der Bundestagsentscheidung zum EEG 2021 am 17.12.2020 berücksichtigt wurden.
Wechsel an der Vereinsspitze
Aufgrund seines Umzugs nach Niederbayern hat der langjährige Vereinsvorsitzende Werner Emmer zum 30. November 2020 seinen Rücktritt erklärt. Mit seinem streitbaren, ideen- und kenntnisreichen Engagement für die Energiewende hat er den Verein über mehr als zehn Jahre geprägt. Da die für November geplante Jahreshauptversammlung aufgrund der Corona-Einschränkungen kurzfristig abgesagt werden musste, bestellte der verbliebene Vorstand Dr. Joachim Holz zum 1.12.2020 zum kommissarischen 1. Vorsitzenden. Der Diplomphysiker mit über 30-jähriger Berufserfahrung im Umfeld der Automatisierungstechnik ist auch Mitglied des Stadtrates in Roth und hat dort die Aufgabe des Energie- und Klimaschutzbeauftragten übernommen. In einem Grußschreiben bittet er alle Vereinsmitglieder um ihr Engagement: „Sicher werden wir als Energiebündel aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach heraus nicht allein die Welt retten können. Jeder von uns hat aber die Verantwortung, in seinem Umfeld einen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase zu leisten – und wir haben als Verein die Chance (und auch die Möglichkeiten!), dass wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam mehr für unser Klima erreichen können“.
Laufende Aktivitäten
Aktuell engagiert sich das Energiebündel für die CO2-freie Energieversorgung bei der Erschließung neuer Baugebiete (z.B. "An der Zwillach" Roth/Eckersmühlen). Hierzu kündigt der Verein weitere Aktionen an.
